11.10.2024, Unser Weg nach Fairbanks

Willkommen zurück in unserem Alaska Reiseblog! 

Es ist wieder viel Zeit ins Land gezogen, seit dem letzten Blogbeitrag über unseren Aufenthalt auf der Kenai Peninsula, im Süden Alaskas. Auf unserem Weg in den Norden des Landes haben wir wieder viel gesehen und erlebt, von dem wir euch nun berichten möchten!

Wir haben viele Wildtiere beobachtet, sind durch wunderschöne Landschaften gefahren, hatten unsere erste Panne, haben unsere erste Gletscherwanderung gemeistert, hatten unsere ersten Nordlichter und sind dann bei unserem Freund Sven in Fairbanks angekommen. All das erwartet euch detailliert in diesem Bericht.

Am 09.08.2024 verließen wir also die Kenai Peninsula mit der Fähre von Whittier nach Valdez. Kurz vor der Abfahrt sahen wir in Valdez tatsächlich noch einen Schwarzbären mitten im Ort, der dann von der Security verscheucht wurde. Das Einchecken war super einfach und auch das Parken auf dem Schiff war schnell erledigt. Die Fähre fuhr ca. 6 Stunden, bis wir Valdez am Abend erreichten. 

Während der Fahrt, die uns ca. 260€ gekostet hat, sahen wir wirklich unbeschreiblich schöne Landschaften, die erhofften Orcas blieben aber leider aus. 

In Valdez angekommen verschafften wir uns erstmal einen Überblick und suchten dann zeitnah nach einem passenden Schlafplatz. Wir waren doch ziemlich müde und es regnete. Per App wurden wir schnell fündig. 

Im europäischen Raum wird der ein oder andere Camper die App „Park4Night“ kennen. Hier in den USA nutzen wir die App „IOverlander“, denn sie hat dasselbe Prinzip. Da das Wildcampen hier kein Problem ist, werden in dieser App kostenlose Stellplätze angezeigt, die von anderen Campern genutzt wurden. Man kann aber auch nach Wifi, Duschen, Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten etc. suchen. Eine App, die für einen Roadtrip hier mehr als gut geeignet ist. 

Wir übernachteten also etwas außerhalb von Valdez. Im Van suchten wir uns noch ein paar Dinge raus, die wir uns dort in den nächsten Tagen anschauen wollten. 

Dazu gehörten die Fish Hatchery, der Hafen, ein Gletschersee, die Endstation der Alaska Pipeline und eine Wanderung, die leider wettertechnisch ins Wasser fiel.

Am nächsten Morgen starteten wir also mit dem Besuch bei der Fish Hatchery. Es regnete leider stark, dennoch sahen wir auf dem Weg dorthin schon einen Grizzly, der sich leider vor einem Fotoshooting drückte und im Gebüsch verwand. Die Fish Hatchery an sich ist eine Fisch Zucht, in der Lachse gezüchtet und ausgewildert werden. Man kann die Zucht auch besichtigen, was wir aber nicht taten. 

Gleich neben der Hatchery mündet ein kleiner Fluss, der kurz zuvor durch die Solomon Gulch fällt und dem Solomon Stausee entspringt, im Meer. Wir erreichten diesen Ort morgens früh, als gerade Ebbe war. Es war nebelig und nass, was dem Szenario eine besondere Stimmung gab. Direkt vor unseren Füßen lagen bereits tausende tote Lachse. Es waren überall Möwen, die sich an den Überresten der Fische satt aßen. Gleichzeitig kamen unzählige Lachse aus dem Meer in den Fluss, um zu laichen. Ein riesiger Seelöwe lag ebenfalls dort im Wasser und brauchte nicht mehr zu machen, als zuzubeißen. Dementsprechend Fett war dieses Tier auch. 

Es war ein unglaubliches Naturspektakel! So etwas hatten wir noch nie zuvor gesehen. Wir wissen nicht, wo man solch ein Schauspiel noch beobachten kann, aber es wird sicherlich nicht allzu viele Orte auf der Welt geben.

Nachdem wir einige Bilder und Videos im Kasten hatten, wollten wir uns noch die Endstation der Alaska Pipeline ansehen, die nur wenige Kilometer weiter auf der Strecke lag. Die Trans-Alaska-Pipeline ist eine Erdölleitung, die 1287km von der Prudhoe Bay im hohen Norden des Landes zum eisfreien Hafen in Valdez im Süden verläuft. Bereits im Jahr 1968 wurde in der Prudhoe Bay Öl entdeckt. Eine Pipeline war damals die einzig durchführbare Lösung, um das Öl in den Süden zu transportieren. Nach 6 Jahren der Planung wurde die Pipeline innerhalb 3 Jahren erbaut und im Jahr 1977 floss zum ersten Mal Öl in Richtung Süden. Bis heute wird dort Öl gefördert und die Vorkommen scheinen unendlich. 

An der Endstation angekommen mussten wir aber feststellen, dass die Straße dort endete und wir uns die Endstation nicht anschauen konnten. Im Endeffekt wären es nur riesige Ölbehälter gewesen, daher war es halb so wild.

Es regnete leider nach wie vor und der Hafen lag nur ca. 25 Fahrminuten entfernt, weshalb wir beschlossen hatten uns dort aufzuwärmen. Wir spazierten dort am Hafen entlang, besuchten ein paar Gift Shops und tranken einen Kaffee. Kurz darauf aßen wir noch einen Burger in einem Restaurant und überlegten, wo wir übernachten und wie wir den Tag ausklingen lassen. 

Wir fuhren im Anschluss zum Valdez Glacier Lake. Auch hier gaben Nebel und Regen dem Szenario eine mystische Stimmung. Es schwamm viel Eis des Gletschers dort im See und die Berge waren nur zu erahnen. Als wir gerade auf dem Weg zurück zum Van waren, sahen wir ein rotes Kanu auf dem See. Ein cooles Fotomotiv. Die asiatische Familie, die dort wenig später am Ufer ankam, schien nicht allzu begeistert gewesen zu sein. Durchgefroren uns nass kletterten sie aus dem Kanu. Das wird wohl kein Instagram Post. 

Wir fuhren dann nochmal zur Fish Hatchery und konnten dort 3 Schwarzbären beobachten und fotografieren. Da es dann doch spät und kalt wurde, parkten wir unseren Van einfach am Straßenrand und verbrachten die Nacht dort. Ein ereignisreicher Tag mit vielen Highlights ging zu Ende.

Am nächsten Morgen verbrachten wir erneut einige Zeit damit, die Wildtiere zu beobachten, bevor wir nach Valdez fuhren, um uns einen warmen Kaffee zu holen und einzukaufen. Das Wetter war nach wie vor sehr schlecht und es war auch keine Besserung in Sicht, weshalb wir uns nach einer Unterkunft für die Nacht umsahen. Ab 14 Uhr bezogen wir dann unser Zimmer im Glacier Hotel. Die warme Dusche war ein Traum und wir verbrachten den Rest des Tages im warmen. Dies war eine super Gelegenheit, um Bilder zu sortieren und am Blog weiterzuschreiben.

Am nächsten Morgen starteten wir mit neuer Motivation in den Tag. Der Blogbeitrag zur Kenai Peninsula war online, die meisten Bilder sortiert und das Frühstücksbuffet wartete auf uns.

Nach der Stärkung verließen wir Valdez dann über den Thompson Pass. Eine tolle Gegend. Hier nutzten wir die Regenpause, um einen kurzen Spaziergang zu machen. Der Blick ins Tal war grandios und die Landschaft erinnerte teilweise an „Der Herr der Ringe“.

Kurz nach unserem Spaziergang erreichten wir den Whortington Glacier, wo wir erneut anhielten, um Fotos zu machen. Wir überlegten kurz, ob wir in der Gegend übernachten sollten, entschieden uns dann aber dagegen und fuhren weiter.

Unser nächstes Ziel war McCarthy im Wrangell- St.Elias Nationalpark. Wir fuhren einfach drauf los und wollten spontan sehen, wo wir halten und ggf. übernachten. Wir ließen Chitina hinter uns und überquerten den Copper River. Hier beginnt die McCarthy Road. Ein Schild weist darauf hin, dass das Befahren der ca. 60 Meilen langen Schotterstraße nicht empfohlen wird. Wohl auch zurecht, denn die „Straße“ führt über die alte Bahntrasse der Kupfermine, die wir besuchen wollten. Hier und da ragt die Trasse noch aus dem Schotter hervor. Diese Stellen sollte man dringend umfahren, wenn man keinen platten Reifen riskieren möchte. 

So weit kamen wir aber an diesem Tag nicht. Wir verbrachten die Nacht auf einem Platz, an dem ich schon 2x zuvor war. Ein genialer Ort mit Blick über den Cooper River. Einer meiner Lieblingsorte in ganz Alaska. Leider hatten wir auch hier Pech mit dem Wetter und es fing am Abend wieder an zu regnen. Zu gern hätten wir am Abend ein Lagerfeuer gemacht. 

Am nächsten Morgen ließ sich dann die Sonne blicken und nachdem wir einige Bilder geschossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach McCarthy. Die Straßenverhältnisse waren nicht so schlimm, wie ich sie in Erinnerung hatte, trotzdem musste man an einigen Stellen sehr vorsichtig fahren. Gegen Mittag erreichten wir unser Ziel, zum Glück ohne einen platten Reifen. 

Der Parkplatz, der 2018 noch kostenlos war, ist heute ein Campground, der 35$ die Nacht kostet. Natürlich kann man hier auch nur tagsüber stehen, was dann weniger kostet. Wir suchten uns einen super schönen Stellplatz aus, mit Blick auf den Gletscher, die Berge drum herum und sogar Kennicott konnte man sehen. 

Kurz nachdem wir ankamen, machten wir uns auch schon auf den Weg nach McCarthy und Kennicott. 

Vom Campground aus geht man über den Kennicott River. Hier kommt man mit dem eigenen Auto nicht mehr weiter. Man kann hier mit dem Shuttle fahren, oder man wandert. Wir haben uns für das Shuttle entschieden. 

Die Gegend um McCarthy wurde früher von den arthapaskischen Indianern viel zum Fischen genutzt, eine Siedlung entstand dort aber nie. Im Jahr 1900 wurde in der Nähe McCarthys Kupfer entdeckt und von der Kennicott Mining Company die Bergwerkstadt Kennicott gegründet. McCarthy wurde dadurch schnell zu einer kleinen Stadt mit Schule, Krankenhaus etc. Bis zu 800 Einwohner wohnten damals dort. Als die Kupferminen dann um 1938 erschöpft waren, wurden die Zugverbindungen eingestellt und McCarthy wurde langsam zur Geisterstadt. Heute dient der Ort rein touristischer Zwecke und es leben nur noch wenige Leute das komplette Jahr über in der Gegend.

Von McCarthy aus fuhren wir dann noch ca. 15 Minuten bis nach Kennicott. Hier findet man die alten Gebäude der Kupfermine. 27 Jahre lang wurde hier Bergbau betrieben und ca. 4,6 Millionen Tonnen durchschnittlich dreizehnprozentiges Kupfer im Wert von 200 Mio. US-$ abgebaut.

Am Abend waren wir dann zurück bei unserem Van und ließen den Tag am Feuer ausklingen. 

An Tag 70 unserer Reise wollten wir dann unsere erste Gletscherwanderung in Angriff nehmen. Von Kennicott aus wanderten wir zum Root Glacier. Wir hatten keine Spikes und konnten uns auch keine ausleihen, daher wollten wir erstmal ausprobieren, wie rutschig das Eis wirklich ist und ob wir dort allein auf den Gletscher gehen, oder ob wir uns doch für einen Guide entscheiden.

Am Gletscher angekommen beobachteten wir erstmal, wie es bei anderen Leuten aussah. Dann machten wir die ersten Meter allein auf dem Eis und stellten schnell fest, dass es nicht so rutschig war, wie erwartet. Es waren auch keine Spalten oder steile Kanten in Sicht, weshalb wir uns langsam, aber sicher vorarbeiteten. 

Nach ca. 1,5km auf dem Eis, drehten wir dann um. Es war eine super geile Erfahrung, bei der wir absolut nichts riskieren wollten. Natürlich wäre es mit Spikes sicherer gewesen, aber wir sind nicht ausgerutscht und wir konnten ganz normal gehen, auch bergab. Geführt von einem Guide hätte uns diese Tour mal eben 300$ gekostet, was wir einfach nicht einsahen. So hatten wir unseren Spaß und haben unsere ersten Erfahrungen auf einem Gletscher sammeln können. 

Am nächsten Morgen verließen wir McCarthy. Unser nächstes Ziel war der Denali Highway. Auch diesmal hatten wir keine Probleme mit der Schotterpiste und alle Reifen blieben heil. Wir hatten traumhaften Wetter, es war kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Lediglich die Baustellen waren etwas nervig, denn wir verloren über eine Stunde im Stau. Das war ungewöhnlich für Alaska. 

Auf unserem Weg nach Glennallen hatten wir freie Sicht auf den Mt.Drum und auf Mt. Sanford. Die Kulisse war wirklich wunderschön! In Glennallen kauften wir ein paar Kleinigkeiten ein und gingen Duschen, bevor wir weiterfuhren. 

Kurz vor Paxson, wo der Denali Highway startet, bezogen wir unser Nachtlager auf dem Sourdough Creek Campground. 

Tag 72 unserer Reise startete mit Bagels und Kaffee, bevor wir auf den Denali Highway fuhren. Der Denali Highway ist eine Straße, die die beiden Orte Paxson und Cantwell verbindet. Länge der Strecke sind 218km, wovon der Großteil ungeteert ist. Die Route verläuft entlang des Südhangs der Alaska Kette und führt durch weitgehend unberührte, menschenleere Gebirgslandschaften.

Es regnete leider und man konnte kaum etwas von der Landschaft sehen, weshalb wir erstmal Pause auf einem Parkplatz machten. Wir wollten warten, bis das Wetter etwas besser wurde, denn wir wollten unbedingt die Landschaft während der Fahrt sehen. 

Es wurde zum Glück zeitnah besser und wir fuhren weiter. Wir hielten während der Fahrt immer wieder an, um Bilder zu machen, denn die Gegend ist einfach unglaublich schön. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke fanden wir einen genialen Stellplatz für die Nacht. Wir fuhren erst noch ein paar Kilometer weiter, um noch nach anderen Stellplätzen zu suchen, entschieden uns dann aber doch für den ersten Platz, mit der unfassbaren Aussicht in die Weite.

Dort angekommen stiegen wir aus und hörten ein Zischen. Uns war schnell klar, woher dieses Geräusch kommen musste. Einer unserer Reifen war nun endgültig kaputt. Profil war dort nicht mehr vorhanden und es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser Reifen ausgetauscht werden musste. Das dieser Reifen uns über 15000km weit gebracht hatte, war mehr als ein Wunder. In Deutschland hätten wir dafür einen Punkt bekommen und es wäre vermutlich teuer geworden.

Das Ersatzrad befand sich unter dem Van und als wir dann herausgefunden hatten, wie es dort befestig war, war der Reifen auch schnell gewechselt. Nach der kurzen Aufregung gab es dann Nudeln am Lagerfeuer und ein Bier zur Beruhigung. Die Aussicht machte aber alles wieder wett. Am Abend sahen wir sogar noch eine Elch Kuh mit ihrem Nachwuchs, bevor wir im Van noch einen Film schauten. 

Am nächsten Morgen genossen wir unser Frühstück mit der Aussicht auf die Wildnis. Es war trocken, wir konnten also draußen sitzen und es ruhig angehen lassen. Nachdem wir gegessen und unseren Kaffee getrunken hatten, fuhren wir weiter. Wenige Kilometer entfernt lag die Alpine Creek Lodge. Dort machten wir eine kleine Pause, nutzten das WIFI und checkten das Wetter. 

Leider war für die nächsten Tage in der Region Regen vorhergesagt und auch im Denali Nationalpark sah es nicht besser aus. Wir wollten noch eine weitere Nacht auf dem Denali Highway verbringen und überlegten, ob wir nochmal auf demselben Platz campen wollten, oder ob wir weiterfahren. 

Wir entschieden uns fürs Weiterfahren und nahmen das schlechte Wetter in Kauf. Der erste Schlafplatz auf dem Denali Highway war zwar schon genial, der Blick in die Weite war aber in gen Süden gerichtet und nicht auf die Alaska Kette, die nördlich des Highways lag.

Wir fuhren nicht sehr weit und fanden einen unschlagbaren Stellplatz für die Nacht mit Blick auf die Bergkette und die weite Landschaft. Da das Wetter tatsächlich nicht mitspielte, genossen wir den Ausblick auf dem Van. 

Der Sonnenaufgang an Tag 74 war traumhaft und nachdem wir einige Fotos gemacht hatten, fing es wieder an zu regnen. Wir machten uns dann auf den Weg zum Denali Nationalpark. Um uns herum war mittlerweile alles zugezogen und so sahen wir an diesem Tag leider nichts mehr von der umliegenden Landschaft des Denali Highways.

In Cantwell angekommen hielten wir an einer Tankstelle und holten uns einen Kaffee, bevor wir weiter Richtung Nationalpark fuhren. Im Park angekommen machten wir erstmal Halt am Visitor Center. Hier holten wir uns einige Informationen zu Trails, Wildlife Aktivität und Abfahrzeiten der Parkbusse ein. 

Der Denali Nationalpark gehört zu meinen absoluten Favoriten, was Parks betrifft. Die Landschaft und die Tierwelt sind einfach eine so geniale Kombination und die Chancen stehen dort stehts gut, großartige Fotos und Erlebnisse sammeln zu können. Zudem findet man hier den höchsten Berg Nordamerikas, den Mount Denali (übersetzt: „der Hohe“). Mit einer Höhe von 6190 Metern ragt er aus der Alaska Kette hervor. Ein majestätischer Anblick! Leider haben wetterbedingt nur ca. 30% aller Touristen das Glück, den Berg wirklich bewundern zu können, was die Sichtung des Berges zu etwas ganz Besonderem macht.

Der Park misst eine Größe von knapp 20.000km² und wurde im Jahr 1917 gegründet.

Am Nachmittag fuhren wir dann die ersten 15 Meilen der Park Road, die für Öffentlichkeit freigegeben sind, und sahen endlich wieder Elche. Wir schossen viele Fotos und machten Videos von den Tieren und der Landschaft. 

Das sollte auch das Ziel für die nächsten Tage im Park sein. Fotos von Wildtieren und der unglaublichen Landschaft. Zudem wollten wir wandern und mit dem Bus durch den Park fahren, um mehr vom Naturschutzgebiet sehen zu können. 

Am Abend waren wir ziemlich platt und schliefen kostenlos auf einem Stellplatz unweit vom Parkeingang. 

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker früh, denn wir wollten zum Sonnenaufgang im Park sein und ein Bär finden. Dies ist uns leider nicht gelungen und auch mit Elchen hatten wir an diesem Morgen kein Glück. Vormittags fuhren wir also nochmal zum Visitor Center, um dort eine Pause einzulegen und einen Kaffee zu trinken. Im Anschluss nutzten wir die öffentliche Dusche am Riley Creek Campground und fühlten uns wie neu geboren.

Wir fuhren die Park Road an diesem Tag sicherlich vier Mal und hatten dann doch noch Glück, als wir am frühen Abend Elche und Caribous beobachten durften. Für den nächsten Morgen sicherten wir uns noch Tickets für die Bus Tour durch den Park um 6 Uhr. Da die Park Road aktuell ab Meile 43 endet, sind die Tickets vergünstigt und kosten 30$ pro Person. Voraussichtlich wird es noch bis 2026/2027 dauern, bis die Park Road wieder komplett befahrbar ist, da hier ein Erdrutsch großen Schaden angerichtet hat. 

Am Morgen des 20. August standen wir also um 04:45Uhr auf, um uns auf die Bustour vorzubereiten. Wir tranken in Ruhe unseren morgendlichen Kaffee und pünktlich um 6Uhr starteten wir in den Park. Bereits auf den ersten 15 Meilen sahen wir Caribous und Elche. Zudem hatten wir Glück mit dem Wetter, welches viel schlechter vorhergesagt war. In den höheren Lagen der Strecke hatte es über Nacht sogar geschneit und wir sahen die Landschaft des Parks zum ersten Mal im Schnee. Traumhaft schön!

Neben uns im Bus saß Steve. Er war ebenfalls begeisterter Fotograf und liebt die Bustouren durch den Park. Bei unseren Gesprächen stellte sich heraus, dass er aus Fairbanks kommt und tatsächlich unseren Freund Sven gut kennt. Ein lustiger Zufall und ein total netter und positiv verrückter Typ.

Die weitere Fahrt im Bus war klasse und wir sahen noch einige Caribous und einen Elch Bulle im Schnee. Der Bär blieb leider auch diesmal aus, dafür war die Landschaft umso schöner. 

Als wir auf dem Rückweg waren, konnte man tatsächlich Teile des Mt. Denali sehen und es bestand die Möglichkeit, dass es weiter aufklart. 

Als wir wieder an der Bus Station ankamen, gingen wir mit Steve noch einen Kaffee trinken und aßen eine Kleinigkeit, bevor wir mit dem Van zurück in den Park fuhren. Als wir die ersten Meilen hinter uns hatten, konnten wir unser Glück kaum fassen. Der höchste Berg Nordamerikas, der Mt. Denali, war komplett frei von Wolken und 100% sichtbar. Zum ersten Mal sahen wir beide den Berg so nah. Absolut gigantisch!

Wir verbrachten den Nachmittag also komplett im Park, wanderten zu einem Viewpoint, um den Berg besser sehen zu können und machten etliche Bilder und zur Krönung hatten wir am Abend noch eine unvergessliche Begegnung mit einem Elch Bulle. 

Damit ging ein grandioser Tag zu Ende. 

Am nächsten Morgen schliefen wir erstmal aus. Während wir frühstückten und einen Kaffee tranken, wurde es dann nochmal Zeit, um mit unseren Eltern in der Heimat zu telefonieren. Im Anschluss fuhren wir dann nochmal die Park Road. Ja, die Tage wiederholen sich, aber allein auf den ersten 15 Meilen dieser Straße kann man etliche Wildlife Fotos schießen und es wird absolut nicht langweilig. An diesem Morgen sollten wir allerdings kein Glück mit den Tieren haben. 

Unsere Mittagspause verbrachten wir außerhalb des Parks. Unweit vom Parkeingang findet man viele Giftshops und kleinere Läden, sowie Hotels. Hier aßen wir eine Crepes und schauten uns ein paar der Läden an. Dann kamen wir an der Three Bears Gallery vorbei. Hier lernten wir Toni kennen. Toni ist für das Marketing der Bilder zuständig, die sein Bruder Eddie schießt. Seine Werke sind wirklich sehr gut und es hat Spaß gemacht, sich zu unterhalten. 

Am nächsten Morgen wurden wir vom Regen geweckt, der auf das Dach unseres Vans prasselte. Wir duschten nochmal im Park und holten uns einen Kaffee To-Go, bevor wir uns auf den Weg nach Fairbanks machten. 

Die zwei Stunden Fahrt gingen schnell rum, von der Landschaft war leider währenddessen nichts zu sehen. In der Stadt angekommen gingen wir erstmal einkaufen. Unsere Vorräte waren fast aufgebraucht. Heute wollten wir uns eigentlich mit Sven treffen, er verschob das Treffen aber um einen Tag, weshalb wir uns dazu entschieden, zu den Chena Hot Springs zu fahren. 

Da es aber schon spät wurde übernachteten wir auf dem Weg zu den heißen Quellen auf einem Stellplatz direkt an einem kleinen See. Das Wetter war leider nach wie vor schlecht, weshalb wir früh schliefen. 

Der darauffolgende Tag startete für uns also mit einem Besuch in den Hot Springs. Eine absolute Wohltat! Das warme Wasser tat an diesem doch recht kühlen Morgen mehr als gut und wir verbrachten knapp drei Stunden dort, um zu entspannen. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zu Sven. 

Er lebt außerhalb von Fairbanks in Fox. Er betreibt ein Hostel, „Svens Basecamp Hostel“, in der Stadt, wo mein Vater Ihn vor vielen Jahren kennenlernte. Ich durfte Sven 2017 kennenlernen. Ein super Typ, hilfsbereit und ständig auf Achse. Neben dem Hostel betreibt er Aurora Viewing und bietet zusammen mit Peggy und Torsten Hundeschlittentouren an. Seit kurzem darf er auch kommerzielle Flüge anbieten. Somit hat er ein großes Portfolie an Angeboten unter dem Namen „Arctic Winter Adventures“ und „Aviation Expedition“.

Bei Sven angekommen lernten wir auch gleich Torsten kennen. Er und seine Frau Peggy leben in Schweden und verlagern aktuell ihr Schlittenhund Buisness nach Alaska.

Wir kamen also erstmal an, bezogen unsere kleine Cabin und machten Essen und verbrachten die erste Nacht seit langem nicht im Van, sondern mit einem Dach überm Kopf und einer Heizung. Das war gut!

Am nächsten Tag stand das Aufräumen unseres Vans auf dem Programm. Außerdem fuhren wir in die Stadt, um einen neuen Ersatzreifen zu kaufen und um die Wäsche zu machen. Am Abend lud Sven uns zum Elchbällchen essen ein. Wir beiden hatten noch nie zuvor Elch Fleisch gegessen und wir waren gespannt, wie es wohl schmecken würde. Tatsächlich können wir es weder beschreiben, noch vergleichen. Es war sehr lecker!

Nach dem Essen trugen wir noch ein paar Möbel ins Haus und hatten bis zum späten Abend tolle Gespräche!

Als wir dann zurück in der Cabin waren, sahen wir tatsächlich die ersten Nordlichter. Unglaublich!!!

Uns blieben jetzt noch drei Tage Zeit, bis uns mein Vater Adi besuchte. Diese drei Tage verbrachten wir damit beim Sven etwas anzupacken und unsere Tour mit Adi vorzubereiten. 

Am 27.08 war es dann so weit und wir holten Adi am Flughafen in Fairbanks ab. 10 unglaublich gute Tage standen uns bevor. Wir fuhren in den hohen Norden Alaskas und besuchten zusammen den Denali Nationalpark. Wir sahen viele Nordlichter und hatten eine geniale gemeinsame Zeit. 

Zu dem Besuch von Adi erfahrt ihr dann im nächsten Blogbeitrag mehr!

Vielen Dank fürs lesen und viele Grüße in die Heimat, 

Viki & Max 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Adi

    Es hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht, diesen Blog zu lesen! Ich freue mich bereits auf den nächsten – Euch weiterhin eine tolle Zeit in Alaska

  2. Lukas

    Wahnsinns Bilder 😊🙌

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