17.06.2024, Wir haben Anchorage verlassen

Da sind wir wieder! 🙂 Und es gibt wieder einiges zu berichten.

Der letzte Beitrag handelte von den ersten zwei Tagen in Anchorage. Es folgten also noch drei weitere Tage in der Stadt, an denen wir etwas Startschwierigkeiten hatten. Irgendwie waren wir beide nicht bei 100% und mussten erstmal richtig ankommen. Der Kreislauf spielte nicht so richtig mit und etwas Magenprobleme hatten wir auch. Vermutlich eine Mischung aus Jetlag, Aufregung und amerikanischem Willkommensessen. 

Wir ließen es also etwas langsamer angehen als an den ersten beiden Tagen. Unsere Orga-Liste war nach wie vor lang und jedes Mal, wenn wir dachten wir hätten endlich alles besorgt, viel uns abends im Bett doch noch wieder etwas ein, was noch fehlte. Die Tage waren also ein Mix aus ausschlafen, Camping Zeug einkaufen und etwas von der Stadt und der Umgebung sehen. 

An Tag 3 machten wir uns Gedanken zur Innenausstattung des Vans und gingen im Anschluss zum Fred Meyer, einem der größten Läden, um uns einige Preise einzuholen. Wir machten uns eine Liste, was Lebensmittel betrifft und eine Liste, die das Camping Zeug abdeckte. Die Lebensmittelpreise sind superteuer, weshalb wir uns erstmal einen groben Überblick verschafften. Camping Zeug ist leider auch sehr teuer, aber natürlich notwendig für unsere Tour. Gleichzeitig kauften wir einige Sachen für die Zubereitung der Lachsfilets, die wir von unserem Freund Mike bekommen hatten. 

Am Abend saßen wir dann mit unserem Host Robert zusammen und er zeigte uns, wie er den Lachs am liebsten isst. Robert war früher kommerzieller Fischer und geht zusammen mit Freunden seit über 30 Jahren Fischen und Jagen. Er hatte also viel zu erzählen und wir konnten einiges von Ihm lernen. Ein super sympathischer, hilfsbereiter Kerl. 

An Tag 4 ging es uns dann besser und wir schauten morgens erstmal das French Open Finale, bevor wir wirklich in den Tag starteten. Ein geniales Tennisspiel. 

Da wir sehr gutes Wetter hatten, beschlossen wir zum Earthquake Park in der Nähe des Flughafens zu fahren und etwas spazieren zu gehen. Von hier hat man einen schönen Blick auf Anchorage Downtown, das Cock Inlet und wir hatten sogar das Glück, den Mt. Denali in der Ferne zu sehen. 

Wir fuhren dann die Straße etwas weiter zum Woronzof Park. Hier kann man die Flugzeuge beim Landen beobachten. Im Anschluss trafen wir uns mit Freundin Patty am Lake Hood auf einen Kaffee und beobachteten die Wasserflugzeuge. Bei dem traumhaften Wetter war dort ordentlich Betrieb.

Am Nachmittag stand ein großer Einkauf an. Es war anstrengend, aber wir waren happy, dass wir unsere Camping Ausrüstung fast vervollständigen konnten. Die restlichen Artikel, die auf der Liste noch offen waren, wollten wir dann am nächsten Tag besorgen. Am Abend gab es dann die übergebliebenen Lachsfilets vom Vortag, bevor wir ins Bett fielen. 

Tag 5 war dann der letzte, volle Tag in Anchorage. Wir fingen morgens damit an, den Van zu ordnen, den neuen Topper für das Bett auszupacken und aufzuziehen und etwas Struktur reinzubekommen. Robert hatte bereits am Tag zuvor damit begonnen, Lachs für den Räucherofen vorzubereiten und zeigte uns voller Freude den Zwischenstand des Räucherns. 

Wir machten uns dann auf den Weg zum Bass Pro Shop. In Anchorage heißt dieser auch Outpost. Dieser Laden ist ein Paradies für jeden, der gern Angeln oder Jagen geht. Hier besorgten wir noch eine Pfanne, eine Axt und ein paar Kleinigkeiten. Wir hofften darauf dort auch eine passende Powerstation finden zu können, dem war aber leider nicht so. Wir wurden dann später im REI-Shop aber fündig und waren erleichtert, denn diese Energiequelle ist für solch eine Tour wichtig. 

Wir hatten nun also endlich alles zusammen und mussten am nächsten Tag lediglich Lebensmittel einkaufen, bevor wir die Stadt verließen. Da das Wetter den ganzen Tag über gut war, versprachen wir uns viel vom Sonnenuntergang (ca. 23:30Uhr) und fuhren nochmals zum Flat Top Mountain und zum Beluga Point. Beide Orte haben sich gelohnt, denn die Stimmung bzw. das Licht war definitiv schöner als beim ersten Besuch.

An Tag 6 fingen wir früh an, unser Airbnb Zimmer aufzuräumen und unsere Sachen in den Van zu bringen. Wir verabschiedeten uns von Robert und seinem Hund Honey und kauften Lebensmittel ein, bevor wir die Stadt Richtung Norden verließen. Leider war das Wetter nicht mehr gut, sodass wir während der Fahrt nicht allzu viel sehen konnten. In Palmer tankten wir den Van zu ersten Mal voll und fuhren weiter Richtung Matanuska Gletscher. Die Strecke ist bei gutem Wetter traumhaft schön. Wir bezogen am Abend einen Campground unweit des Gletschers und hatten Glück, dass es aufhörte zu regnen. 

Wir konnten also unseren Gaskocher zum ersten Mal ausprobieren und ein Lagerfeuer machen. Zudem hatten wir das Glück eine Elchkuh mit ihrem Nachwuchs zu sehen. Außerdem konnten wir den Gletscher und die umliegenden Berge sehr gut sehen, nachdem es aufgeklart war. Die Sicht war der Hammer. 

Die erste Nacht im Van stand also an und wir waren gespannt, wie wir schlafen würden. Am nächsten Morgen stand fest, dass es durchaus unbequemer geht. Wir haben gut geschlafen, sollten aber für die kommenden Nächte schonmal die Thermounterwäsche bereitlegen. Nachts wird es doch noch ziemlich frisch. 

Das Wetter war leider wieder schlecht und es sollte den ganzen Tag regnen. Sehr schade, denn die Strecke von Palmer bis nach Tok ist bei gutem Wetter schon ein Highlight! Es gibt viele Fotospots und View Points entlang des Glenn Highways, von denen man die umliegende Berglandschaft bewundern kann. Diese Aussichten blieben uns an diesem Tag verwehrt, aber wir werden die Strecke definitiv nochmal fahren. Dann werden wir uns auch etwas mehr Zeit lassen, denn aktuell steht Kanada im Fokus.

Wir fuhren also weiter in Richtung Tok. In Glennallen machten wir einen Zwischenstopp im Supermarkt, um uns einen Kaffee zu holen. Sonderlich viel gibt es hier auch nicht zu sehen, da der Ort super klein ist. Wenig später machten wir eine Pause am Gulkana River und frühstückten eine Kleinigkeit. Hier sahen wir unseren dritten Weisskopf Seeadler und tranken unseren Kaffee. 

Trotz des schlechten Wetters konnte man auf der Strecke immer wieder die Umrisse der Berge erahnen, weshalb wir früh nach einem passenden Campground Ausschau hielten, in der Hoffnung, dass das Wetter am nächsten Tag besser sein würde und wir die Landschaft während der Fahrt genießen können. Wir mussten aber feststellen, dass die meisten Campgrounds noch geschlossen waren. Die Saison steht hier schließlich noch in den Startlöchern. Also fuhren wir schweren Herzens weiter, bis kurz vor Tok. Hier fanden wir den Eagle Trail Campground, auf dem wir übernachteten.

Wenn wir von Campgrounds sprechen, dann sind das schön angelegte Stellplätze mit Feuerstelle, eigenem Tisch mit Bänken und reichlich Platz zum Nachbarn. Hier gibt es keine Rezeption. Man zahlt Bar per Briefumschlag und schreibt sich die Quittung, die man sich dann in die Windschutzscheibe legt, selbst. Der Umschlag wird in eine Box geworfen, die in der Regel am Abend von einem Zuständigen geleert wird. Derjenige schaut dann meist einmal kurz nach dem Rechten und fährt wieder. Die Nacht auf solch einem Campground kostet in der Regel zwischen 18 und 25$, je nachdem wo er liegt. Die Plätze sind mit Toiletten ausgestattet, es gibt kein fließendes Wasser und kein Strom. Natürlich gibt es auch offizielle Campingplätze oder RV-Parks, diese sind aber teurer und weniger schön gelegen. 

Am nächsten Morgen war es super kalt und nass, weshalb wir uns direkt dazu entschieden weiterzufahren und uns aufzuwärmen. In Tok fanden wir eine öffentliche Dusche. Hier kann man seine Wäsche machen, auf Toilette gehen und eben duschen. Alles war super sauber und die Dusche tat sehr gut. Für 5$ konnte man hier für 15 Minuten duschen. Im Anschluss tankten wir den Van voll und holten neues Wasser im Supermarkt. 

Dann ging die Fahrt weiter Richtung kanadische Grenze. Am Tanana River machten wir Halt und schauten uns die Brücke und den Flusslauf an.Wenig später hielten wir auf einem Parkplatz und machten Frühstück. Vom Parkplatz aus hatte man einen schönen Blick über einen See und so genossen wir das warme Mahl. 

Zirka 40 Meilen vor der Grenze kamen wir am Lake View Campground vorbei und beschlossen dort zu übernachten. Wir standen tatsächlich nur 5 Meter vom See entfernt hatten eine großartige Sicht auf dem Fenster. Wir machten etwas Feuer, Steak und viele Fotos vom Sonnenuntergang. 

Leider gab es auch hier keinen Empfang, was die Content Pläne ziemlich über den Haufen warf. Es war die dritte Nacht im Van und zugleich die dritte Nacht ohne Netz. Es gibt natürlich schlimmeres, aber Max hatte sich einiges vorgenommen, was Social Media angeht, und muss sich jetzt der Situation erstmal anpassen und umplanen. Auch die Blogbeiträge werden nicht so regelmäßig kommen, wie geplant. Zumindest jetzt zu Beginn. 

 An Tag 9 in Alaska, sollte es dann über die Grenze nach Kanada gehen. Ob das geklappt hat und wie es für uns in Kanada weitergeht, erfährst Du im nächsten Blogbeitrag! Bis dahin und viele Grüße, Viki & Max 🙂

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Fred

    Denke bei euren Beschreibungen an unsere Trips. Bin wirklich neidisch und gespannt wie es bei euch weitergeht. LG, Fred

  2. Adi

    Ich freue mich riesig für Euch und warte bereits mit Spannung auf die kommenden Erlebnisse

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